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Brutpflegeverhalten von Diskusfischen
Diskusfische, auch als „Könige der Süßwasserfische“ bezeichnet, haben nicht nur ein imposantes
und majestätisches Aussehen:
Das wohl interessanteste Geschehen in der Diskushälterung ist die Eiablage und
die anschliessende Brutpflege.
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Laichplätze Hat sich bei den Diskusfischen ein harmonisierendes Paar gefunden, suchen sie sich einen geeigneten Laichplatz. Dabei werden von den Tieren leicht schräg stehende Flächen, wie der hier gezeigte Diskus-Laichkegel, bzw. Substrate bevorzugt. Dort findet dann, nach eifrigem Putzen, das sogenannte Probelaichen statt, bei dem die Fische mit der Laichpapille über das Laichsubstrat gehen. |
Wie wird abgelaicht? Nach einiger Zeit erfolgt die eigentliche Eiablage: Das Weibchen legt die Eier von unten nach oben in einer Linie ab. Anschließend werden sie vom Männchen besamt. Bei erfahrenen Fischen lässt sich beobachten, dass die Eier sehr dicht auf dem Substrat abgelegt werden.
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Die Weibchen können oft schon im Alter von etwas neun Monaten Eier legen, aber die Männchen sind meist erst mit zwei Jahren in der Lage, das Gelege richtig zu befruchten. Nicht ausreichend befruchtete Eier werden weiss und in der Regel von den Elterntieren herausgepickt und gefressen. |
Was passiert mit den befruchteten Eier? Ist aber das Gelege richtig befruchtet, so bekommen die Eier nach einem Tag einen dunklen Punkt in der Mitte. Danach werden die Eier ständig durch Fächeln mit Frischwasser versorgt. In der Folgezeit werden weitere unbefruchtete Eier herausgepickt und Schmutzpartikel gründlich entfernt.
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Am dritten Tag nach dem Ablaichen schlüpfen dann die ersten Larven. Die geschlüpften Larven bleiben allerdings wegen ihrer Klebedrüsen weiterhin am Substrat haften. Löst sich eine Larve wird sie von einem Elterntier mit dem Maul aufgenommen und wieder an das Substrat platziert.
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Wie erfolgt die Nahrungsaufnahme? Am fünften Tag ist der Dottersack bei den Larven nicht mehr vorhanden bzw. aufgebraucht. Nun lösen sich die Jungfische vom Substrat und begeben sich auf Nahrungssuche. Nach kurzer Zeit schwimmen sie gezielt die Elterntiere an, um die äußere Epidermis abzuweiden. Dabei werden auch Sekretozyten aufgenommen (Kügelchen, die Kohlenhydrate und Fette enthalten).
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Wird einem Erwachsenen das Knabbern der Jungfische zuviel, versucht er sie abzuschütteln und dem Partnern zu übergeben. Dazu macht das jeweilige Elternteil einen schnellen „Schuss“ nach vorn und das andere Elternteil schwimmt von hinten in die Brut hinein.
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Ab wann müssen die Jungfische gefüttert werden? Die ersten 4-5 Tage nach dem Freischwimmern benötigen die Jungen keine andere Nahrung. Ab den fünften Tag sollten kleine Portionen frisch geschlüpfter Artemia Nauplien zugefüttert werden. Am Anfang nicht so viel füttern, da entsprechend der winzigen Magengröße nur recht kleine Portionen aufgenommen werden und die Jungen sich auch erst an das Futter gewöhnen müssen.
Nach etwa 2 Wochen kann man auch Cyclops und später Wasserflöhe verfüttern. Ab diesem Zeitpunkt werden die Jungen immer selbständiger und wachsen nun sehr schnell. Im Alter von etwa vier Wochen haben die Jungtiere die typische kreisrunde Form der Diskusfische angenommen.
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Trennung
Das Aufziehen nimmt die Eltern sehr mit und beansprucht die Vitalität. In einigen Fällen werden sie von den heranwachsenden Jungen so stark bedrängt, das man sie trennen muss. Ab der 4. bis 5. Woche haben die Jungfische ein gewisses Wachstumsstadium erreicht und können in ein grösseres Becken umziehen.
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Worauf muss man bei der Aufzucht der Jungfische achten? Die Jungfische sollten etwa 8-10 mal am Tag, entweder von Hand oder mittels eines Futterautomates, gefüttert werden. Wichtig ist ein regelmäßiger Wasserwechsel, damit trotz der vielen Futtergaben eine gute Wasserqualität erhalten bleibt und dem Wasser wieder wichtige Mineralien und Spurenelemente zugefügt werden. Durch die Wahl einer angemessenen Beckengröße steht den Fischen genügend Schwimmraum zur Verfügung und die Wasserverhältnisse verschlechtern sich nicht gleich mit jeder Fütterung.
Hinweis: In den natürlichen Gewässern der Diskusfische kommen Spurenelemente und Mineralien zwar nur in geringen Mengen vor, sind dafür aber immer verfügbar. In einem Aquarium sind diese Elemente schnell aufgebraucht, vor allem wenn mit einem Ionenaustauschern oder einer Umkehrosmoseanlage gearbeitet wird. Bei aufbereitetem Wasser werden fällige Wasserwechsel oft zu lange hinausgezögert oder nur wenig Wasser gewechselt. Es muss aber beachtet werden, dass allein durch das Fehlen eines einzigen Spurenelements Mangelerkrankungen bei den Fischen entstehen können.
Als Grundregel für einen Wasserwechsel gilt, dass in einer Woche ca. 30% des Aquarienwassers getauscht werden sollte.
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